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Sportentwicklung  

Regelfragen im Tischtennis - Teil 4

 

Anlässlich des Schiedsrichter-Neulingslehrgangs am 16. Oktober 2011 in Heroldsbach, bieten wir hier auf unserer Homepage eine 4-teilige Reihe "Regelfragen im Tischtennis" an. 

Spielerinnen und Spieler, die sich nicht nur für Regelfragen auf dem Papier interessieren sondern ihr Wissen auch in der Praxis einsetzen möchten, sind eingeladen am Schiedsrichterlehrgang in Heroldsbach teilzunehmen. 

Weitere Infos zum Lehrgang finden sich im Info-Flyer (siehe rechts). 

Regeltest Teil 4 - Beratung/Aufschlag/Rückschlag/Definitonen/Proteste

Frage 20 
Bei der bayerischen Mannschaftsmeisterschaft der Schülerinnen ist der Betreuer der Mannschaft aus Musterstadt im Finalspiel bereits bei den Doppelspielen zu Beginn des Mannschaftskampfes wegen unzulässiger Beratung vom Schiedsrichter verwarnt worden. Im dritten Einzelspiel verstößt er erneut gegen die Beratungsregel.
Welche Maßnahmen muss der Schiedsrichter jetzt ergreifen?
a) Der Schiedsrichter zeigt dem Betreuer eine rote Karte und verweist ihn vom Spielraum.
b) Der Schiedsrichter meldet den Betreuer dem Oberschiedsrichter.
c) Der Schiedsrichter spricht der gegnerischen Mannschaft einen Punkt zu und zeigt dem Betreuer eine gelbe und rote Karte zusammen.


Frage 21
Im Doppel Aufhammer/Aufhauser gegen Rückstadler/Rückmüller schlägt Aufhammer auf Rückmüller auf. Hierbei berührt der Ball zunächst Aufhammers Spielfeld links von der Mittellinie, überquert dann das Netz und berührt auf der Seite von Rückmüller die Mittellinie. Rückmüller lässt den Ball passieren und reklamiert einen Aufschlagfehler von Aufhammer.
Hat Rückmüller Recht?
a) Ja, der Aufschlag hätte nicht die linke Spielfeldhälfte des Aufschlägers berühren dürfen.
b) Ja, der Aufschlag hätte nicht die Mittellinie des Rückschlägers berühren dürfen.
c) Nein, der Aufschlag war regelgerecht.


Frage 22
Im weiteren Verlauf des Doppels beginnt der 5. Satz mit einem Aufschlag von Aufhauser auf Rückstadler. Wer schlägt nach dem Seitenwechsel beim Stand von 5:3 auf wen auf?
a) Aufhammer auf Rückstadler
b) Aufhammer auf Rückmüller
c) Aufhauser auf Rückstadler
d) Aufhauser auf Rückmüller


Frage 23
Im Spiel Hein gegen Ovtcharov hat Ovtcharov die ersten beiden Aufschläge. Der Schiedsrichter stellt fest, dass Ovtcharov seinen Schläger beide Male während der gesamten Aufschlagphase unter dem Tisch verbirgt, und erst kurz vor dem Schlag nach oben zieht, so dass Hein ihn nicht vorher sehen kann. Der Schiedsrichter schreitet nicht ein. Beim Stand von 1:1 schlägt Hein auf, stampft hierbei mit dem Fuß auf und erzielt den Punkt durch einen direkten Rückschlagfehler Ovtcharovs. Der Schiedsrichter spricht Hein den Punkt zu.
Welches Vorgehen des Schiedsrichters wäre korrekt gewesen?
a) Er hätte Hein die ersten beiden Punkte zusprechen müssen.
b) Er hätte Ovtcharov den Punkt zum 2:1 zusprechen müssen.
c) Er hat vollkommen korrekt gehandelt, da kein Verstoß gegen die Aufschlagregel vorliegt. 


Frage 24
Im Halbfinale der German Open stehen sich Boll und Wohlhöfer gegenüber. Beim Stand von 5:5 im 7. Satz wird Boll in die Defensive gedrängt und erreicht einen kurzen Unterschnittball von Wohlhöfer nur durch einen Sprint zurück zum Tisch. Hierbei rutscht ihm die Armbanduhr vom Handgelenk und bleibt auf dem Tisch liegen. Der nächste Rückschlag von Wohlhöfer trifft genau die Uhr, und von dort springt der Ball senkrecht nach oben, wo er von Boll unerreichbar für Wohlhöfer zurückgeschlagen wird.
Wie entscheidet der Schiedsrichter?
a) Punkt für Boll.
b) Punkt für Wohlhöfer.
c) Wiederholung des Ballwechsels. 


Frage 25
Beim Stand von 9:9 im Entscheidungssatz des Viertelfinals einer Bayerischen Einzelmeisterschaft schlägt der Spieler Roth auf. Sein Gegner, Spieler Singer, ist der Meinung, dass der Aufschlag zu niedrig geworfen war. Der Schiedsrichter unterbricht jedoch nicht, und Singer spielt zunächst ohne Reklamation weiter. Im Verlauf desselben Ballwechsels trifft Singer beim Rückschlag die Oberkante des Tisches auf der gegnerischen Seite. Der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Punkt für Roth, da der Ball die Oberkante berührt habe, welche nicht Teil der Spielfläche sei.
Kann der Spieler Singer beim Oberschiedsrichter gegen eine Entscheidung des Schiedsrichters in diesem Ballwechsel protestieren?
a) Nein, gegen Schiedsrichterentscheidungen ist grundsätzlich kein Protest zulässig.
b) Ja, gegen die Tatsachenentscheidung, dass der Aufschlag hoch genug war.
c)  Ja, gegen die Regelentscheidung, dass die Oberkante nicht zur Spielfläche gehört.


Die Fragen können alle mit Hilfe der Tischtennisregeln A und B (siehe rechts) beantwortet werden. Die Lösungen mit kurzen Begründungen stehen am rechten Rand als PDF-Dokument zum Download bereit.

 

© 2011 Bayerischer Tischtennis-Verband e.V., Fachbereich Schiedsrichterwesen
Fachliche Expertise bei den Antworten: Thomas Singer (BSR)  

 

Die Bezirksschiedsrichterobfrau Margit Mörtel bei den Nationalen Deutschen Meisterschaften im März 2011 in Bamberg.
Der Bezirksschiedsrichter Thomas Singer (DJK Weingarts) bei der Schlägerkontrolle von Wolfgang Hack (DJK Pinzberg) bei den Kreiseinzelmeisterschaften der Senioren in Heroldsbach.

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