Marktleugast – »Mehr geht nicht.« Dieses Fazit konnte nach Beendigung der Tischtennis-Bezirkseinzelmeisterschaften der Senioren Wolfgang Buckreus vom TTC Tiefenlauter ziehen. In der Altersklasse von 40 bis 49 Jahren (AK 40) war der Bayernligaspieler der herausragende Akteur, indem er alle drei möglichen Titel gewann. So behielt er im Einzelfinale gegen Mario Krug (TTV Altenkunstadt) die Oberhand, blieb mit seinem Finalgegner Krug gemeinsam als Doppel ungeschlagen und stand auch im Mixed mit Rungthip Volk vom TTC Stammbach, die auch das Damen-Einzel gewann, auf dem Podest ganz oben.
Aus Forchheim kam Adda Schmitt vom der SpVgg Jahn zweimal (Einzel und Doppel) auf den ersten Platz in der Altersklasse 70. »Gold« gab es ebenfalls für Petra Rubin vom TTC Neunkirchen am Brand im Mixed der AK 50. Im Einzel und Doppel musste sich Rubin allerdings mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Zufriedene Gesichter gab es bei Wolfgang Winkler und Michael Lachmayer, die sich im Doppel die Vizemeisterschaft in der AK 40 der C-Klasse sicherten.
In der AK 50 dominierten alle drei Teilnehmer vom FC Nordhalben. So zwang im Finale Rolf Eberhardt seinen Mannschaftskameraden Friedel Tomaschko in die Knie, nachdem er im Halbfinale sich gegen seinen weiteren Landesliga-Mitspieler Günther Fuhrmann durchgesetzt hatte und dieser so auf den dritten Platz landete. Bei den Damen der AK 50 konnte Julia Dressel vom ATS Kulmbach nicht nur ihren Titel verteidigen, sondern sich heuer zusätzlich noch im Doppel behaupten.
Zwar gab es in der AK 65 gleich drei Gold- und eine Silbermedaille für die Eheleute Gertrud und Karlheinz Babinsky von der TS Kronach, jedoch war hier die Teilnehmerzahl (sechs Herren, zwei Damen) nicht gerade berauschend. Insgesamt konnte dennoch gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um acht auf 119 Starter registriert werden. Davon gingen alleine 96 Herren in sieben Altersklassen, davon die AK 40 und 50 zusätzlich unterteilt in die Spielstärke der A/B- und der C/D-Klasse, ins Rennen. Die 23 Damen ermittelten in fünf Altersklassen ihre Besten.
Aufgrund der Alterseinteilungen, der zwei Spielstärkeklassen und der drei Kategorien Einzel, Doppel und Mixed waren insgesamt 34 Titelträger zu ermitteln. Dies erforderte von der Turnierleitung mit Bezirks-Seniorenfachwart Günter Zech aus Kulmbach an der Spitze viel Aufmerksamkeit und immense Kleinarbeit. Beste Unterstützung erhielt Zech in der Dreifachsporthalle in Marktleugast. vom Vorsitzenden des TTC Stammbach, Thomas Wahl, und seiner fleißigen Crew. Zur Stelle waren auch viele Helfer vom TV Marktleugast, der zusammen mit dem TTC Stammbach wie schon im Vorjahr sich als ausgezeichneter Ausrichter erwies. Aufmerksamer Bobachter während er beiden Turniertage war Sportgerichts-Vorsitzender Werner Hamper (Kulmbach).
Freuden durften sich die beiden ausrichtenden Vereine über insgesamt neun Medaillenplätze ihrer Teilnehmer, und zwar wurden dies errungen von Rungthip Volk, Stefan Benker, Angela Raithel, Helga Reihl und Norbert Nüssel (alle Stammbach) sowie Karsten Freimuth, Albertine Döring und Günther Döring (TV Marktleugast).
Das wohl sehenswerteste Match lieferten am Ende des zweitägigen Mammuturniers die beiden Bayernligaspieler Wolfgang Buckreus und Mario Krug in der Königsklasse (A). Beide Finalgegner der AK 40 gingen mit offenem Visier zu Werke, wobei nach der 2:0-Satzführung (11:8, 11:5) Buckreus schon wie der Sieger aussah. Doch der aus Heiligenstadt (Landkreis Bamberg) stammende Krug war anschließend nicht nur auf Augenhöhe, sondern gewann verdient auch den dritten Durchgang. Der vierte Satz stand nach dem 9:9-Zwischenstand auf des Messers Schneide, ehe dann doch der gebürtige Wolfersdorfer (Landkreis Kronach) Buckreus mit 11:9 die harte Nuss knackte und seinen Titel verteidigte. Im Halbfinale hatte Buckreus mit seiner sicheren Spielweise Norbert Schönauer vom Landesligisten BSV Bayreuth das Nachsehen gegeben. Krug hatte zunächst Probleme mit Gerhard Zirkel vom Bayernligisten TTC Creußen, konnte aber den 1:2-Satzrückstand mit einem 12:10 und 11:7 noch drehen.
Auch wenn im Doppel Buckreus und Krug ihrer Favoritenrolle ohne Niederlage gerecht wurden, so hatten sie doch Mühe, um unter anderem gerade noch mit 3:2 die Formation Gregor Zech/Karsten Freimuth (ATS Kumbach/TV Marktleugast) sowie das Duo Schönauer/Zirkel niederzuhalten.
In der niedrigeren C/D-Klasse der AK 40 erreichte Stefan Benker vom gastgebenden TTC Stammbach mit guten Leistungen das Finale. Die heimischen Zuschauer unterstützen ihn hier zwar nach Kräften, doch sein Kontrahent Peter Müller vom ATS Kulmbach behielt im Entscheidungssatz die Nerven (7:11, 11:5, 12:10, 13:15, 11:7). Seinen zweiten Titel holte Müller im Doppel zusammen mit Steffen Lindner (TV Ebersdorf). Lindner wiederum siegte später an der Seite von Franziska Bohl (ATS Kulmbach) im Mixed, nachdem er im Einzel Platz drei belegt hatte. Bohl wäre beinahe Dreifach-Siegerin geworden, da sie neben dem Mixed auch im Einzel den ersten Rang schaftte. Im Doppel scheiterte sie aber zusammen mit Dagmar Langguth vom SV Weidach im Finale an Kathi Deschan (FT Naila) und Christine Schloth (TuS Weißdorf).
Fast einer Vereinsmeisterschaft kamen die Endkämpfe in der AK 50 der A-Klassen-Herren gleich, da sich im Halbfinale gleich drei Nordhalbener befanden. Dabei musste einer auf der Strecke bleiben, und dies war Günter Fuhrmann, der chancenlos gegen seinen Mannschafskameraden Rolf Eberhardt war. Auf der anderen Seite versetzte Friedel Tomaschko den bis dahin stark aufspielenden Peter Fehringer vom Oberfrankenligisten Post-SV Bamberg das Aus (11:8, 9:11, 11:5, 11.6). Im Endspiel schien sich eine Überraschung anzubahnen, da Favorit Eberhardt nicht nur die ersten zwei Sätze verlor, sondern auch im dritten Durchgang mit 6:8 noch hinten lag. Doch Tomaschko scheiterte noch mit 8:11 und hatte in den folgenden zwei Sätzen nicht mehr viel zu bestellen (5:11, 4:11), so dass Eberhardt als Sieger durchs Ziel ging. Im Doppel allerdings kam für Eberhardt und seinem Partner Fuhrmann vorzeitig das Aus, da beide mit 9:11 im fünften Satz gegen das Bayreuther Duo Markus Hacker/Harald Hauffe das Nachsehen hatten.
Hacker und Haufe wiederum wurden mit 12:10 im Entscheidungssatz vom Peter Fehringer und Michael Zimmermann in die Knie gezwungen. Damit hatten die beiden Bamberger das Endspiel erreicht und hier ließen Fehringer und Zimmermann gegen das Duo Lothar Fischer/Werner Quaschigroch vom TV Ebersdorf/C. nichts anbrennen (11:9, 11:7, 11:4).
Auch in der C/D-Klasse wurde das Endspiel zu einem Vereinsvergleichskampf, da sich mit Jürgen Schramm und Fritz Walter zwei Akteure des TTC Mainleus (1. Kreisliga) gegenüberstanden. Mit 3:0 (11:9, 11:8, 11:4) behielt Schramm die Oberhand. Im Doppel hatten Schramm und Walter gemeinsam etwas Pech, da sie im Habfinale mit 11:13 im Entscheidungssatz am späteren Gewinner-Paar Klaus Landmann und Thomas Wölfel (TSC Pottenstein) auf der Strecke blieben. Weniger Mühe hatten Landmann und Wölfel im Finale, als sie mit 11:6, 11:8 und 11:1 gegen Werner Schoch (SV Walsdorf) und Werner Schöppel (SV Sparneck) die erste Geige spielten.
Bei den Damen der C-Klasse (AK 50) dominierte im Einzel ohne Niederlage Cornelia Gebert-Scholl vom TTV Altenkunstadt. Susanne Zimmermann von der TS Kronach, die sich im Einzel mit dem zweiten Platz zufrieden geben musste, konnte aber im Doppel mit ihrer Schwester Evi Beier den Spieß umdrehen (3:2-Sieger gegen Scholl-Gebert/Marion Kaudewitz, SV Weidach). Aus Sicht des TTV Altenkunstadt spielte dies aber keine so große Rolle, denn Beier spielt für den TTV.
In der AK 60 befanden sich die Finalgegner Michael Zrenner (TTC Rugendorf) und Günther Panzer (TV Gefrees) auf Augenhöhe, allerdings mit dem Unterschied, dass Zrenner nach dem 1:1-Satzgleichstand zweimal mit 12:10 die Nase vorne hatte. Die beiden dritten Plätze gingen ins Coburger Land, und zwar an Klaus Lindner (TV Ebersdorf) und an Bernd Kastner (TSV Bad Rodach). Was Panzer im Einzel nicht gelang, dies schaffte er im Doppel an der Seite von Gerhard Wachter (FC Nordhalben). Beide behielten im fünften Satz (11:9) die Oberhand gegen das Paar Werner Türk/Michael Zrenner aus Rugendorf.
In de AK 70 gab es mit Klaus Lampe vom Post-SV Lichtenfels einen Zweifach-Gewinner (Einzel und Doppel). Jeweils den zweiten Platz belegte Rudi Günther vom SV Weidach. Günthers Doppelpartner Kurt Neubauer stand auch zweimal auf dem Treppchen, da er im Einzel den dritten Platz belegte.
Auch wenn er krankheitsbedingt noch etwas angeschlagen war, so stellte Erich Benker beim TTV Schauenstein seine Stärke in der AK 75 mit dem Gewinn des Einzels und des Doppels - mit Gottfried Kunze von der FT Naila – einmal mehr unter Beweis. Jeweils der Vizetitel ging an Günter Appel vom DJK Don Bosco Bamberg.
Im Treffen der beiden ältesten Spieler bestimmte der 83-jährige Alfred Leppert von der TS Kronach mit einem 3:0-Satzerfolg gegen Alfred Lampert vom ATS Kulmbach das Geschehen.
Bei den Damen der AK 60, 65 und 70 waren nur je zwei Teilnehmerinnen erschienen, sodass die Sieger aus den Aufeinandertreffen zugleich auch die Bezirksmeister ihrer Altersklasse sind. Dies waren Maria Zeuß (TTC Wallenfels), Gertrud Babinsky (TS Kronach) und Adda Schmidt (SpVgg Jahn Forchheim).
Zur Teilnahme an den Bayerischen Senioren-Meisterschaften, die vom 9. bis 11. März in Ochsenfurt, stattfinden, sind folgende oberfränkische Spieler/innen qualifiziert:
Wolfgang Buckreus (TTC Tiefenlauter), Mario Krug und Cornelia Gebert-Scholl (beide TTV Altenkunstadt), Norbert Schönauer (BSV Bayreuth), Reiner Kürschner, Rolf Eberhardt, Friedel Tomaschko und Günter Fuhrmann (alle FC Nordhalben), Rungthip Volk und Angela Raithel (beide TTC Stammbach), Susanne Schmidt, Ulrike Reimann, Juliane Dressel, Irene Fieber (alle ATS Kulmbach), Petra Rubin (TTC Neunkirchen am Brand).
Hans Franz
